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Botanicals, same same but different

Part 1

Es ist weithin bekannt, dass bestimmte Pflanzen oder Pflanzenteile Effekte auf das Wohlbefinden und die Leistung von Tieren haben können. Dies kann rein aromatisch bedingt sein (Vanille), so dass der Geschmack von Futter und Wasser für die Tiere attraktiver wird, es gibt aber auch direkte Effekte auf die Darmgesundheit (Oregano) oder die Atemwege (Thymian, Minze).

Generell können die Pflanzen bzw. Ihre Wirkstoffe in folgenden Formen dem Futter, bzw. dem Tränkwasser zugesetzt werden:

  1. Extrakte: dieses sind Auszüge der Pflanze, die mit Hilfe eines Lösungsmittels wie etwa Wasser, Ethanol oder Propandiol gewonnen werden. Das Lösungsmittel wird bei der Aufbereitung wieder entfernt. Man unterscheidet zwischen flüssigen und trockenen Extrakten.
  2. Tinkturen: hier handelt es sich um alkoholische Auszüge aus pflanzlichem Material. Herstellungsverfahren sind hier üblicherweise Mazeration und Perkolation.
  3. Pflanzliche Fette und Öle: diese werden durch mechanische Prozesse gewonnen. Die ölhaltigen Pflanzenteile werden entweder kalt ausgepresst oder mit zusätzlicher Hilfe von Lösungsmitteln gewonnen.
  4. Pflanzen und Kräuter: hierbei handelt es sich um die ganze getrocknete Pflanze oder Teile der Pflanze, mit anschließender Vermahlung.


Diese Arten der Verarbeitung werden gewählt, um die Konzentration der Wirkstoffe im Produkt zu erhöhen, den Gehalt zu Standardisieren und unerwünschte Begleitstoffe zu entfernen (z.B. Ballaststoffe, Bitterstoffe). Die Art und Weise der Verarbeitung entscheidet ebenso über die Qualität eines phytogenen Zusatzstoffes, wie auch die Auswahl des Pflanzmaterials, der Anbau, das Klima und die Zeit der Ernte.

Das europäische Futtermittelrecht nimmt beim Einsatz pflanzlicher Stoffe folgende Unterscheidung vor:

a) Aromastoffe als Einzelfuttermittel: Erzeugnisse pflanzlichen Ursprungs im natürlichen Zustand, frisch oder haltbar gemacht, und Erzeugnisse ihrer einfachen Verarbeitung können als Einzelfuttermittel klassifiziert werde. Dabei handelt es sich um Pflanzen und Kräuter die getrocknet oder gemahlen werden oder beim Schroten anfallen. Beispiel: Oregano gemahlen.


b) Aromastoffe als Futtermittelzusatzstoff:
a. Chemisch definierte Aromastoffe (Stoffe, die chemisch hergestellt werden und in der Natur nicht vorkommen. Sie müssen gereinigt sein und einen bestimmten, vom Hersteller garantierten Standardisierungsgrad aufweisen)
b. Botanisch definierte Aromastoffe (Stoffe, die aus natürlichen Pflanzen gewonnen werden. Sie müssen einen vom Hersteller garantierten Standardisierungsgrad des Wirkstoffes aufweisen). Beispiel: Oreganum zugelassen als Öl oder Tinktur


c) Zootechnische Zusatzstoffe: Zusatzstoff, der die Leistung von gesunden Tieren oder die Auswirkung auf die Umwelt positiv beeinflusst. Beispiel: Zubereitungen aus Oreganumöl und weiteren Aromastoffen.

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